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Mittwoch, 20. Mai 2009

Psychose durch Gebet und Schlafentzug

Ich wundere mich ein wenig über mich selbst, daß ich in diesem Monat so produktiv am Bloggen bin - es macht mir halt Spaß derzeit.
Heute will ich eine kleine Geschichte vom Übertreiben erzählen.

Gebet ist eine gute Sache, wie ich finde. Viel Gebet ist noch besser , dachte ich damals.
Wir hatten häufig größere Konferenzen mit bis zu 350 Besuchern an den offenen Abenden. Sehr oft waren die verschiedenen Arten des Gebets und der prophetische Dienst das Thema.
Eine "normale" Abendversammlung konnte schon mal fünf Stunden dauern - das braucht einiges an Ausdauer für einen Lobpreisleiter, aber auch für die Sprecher und Teilnehmer.
Während der "Toronto-Welle" ging es oft heiß her bei uns. Da wurde richtig gefeiert, bis zum Abwinken gelacht, oder auf dem Boden rumgerollt. Löwengebrüll und Kriegstänze gab es auch schon mal. Ja wir waren des öfteren regelrecht "betrunken" vom Heiligen Geist Ich war vollzeitig in einer Schule für Gebet und Prophetie angestellt, wo ich den Lobpreis leitete und auch als Bibellehrer fungierte.
. Einmal fuhr ich schon fast in Schlangenlinien mit dem Auto nach Hause und musste den ganzen Weg über nur lachen. Jedes Auto und alle Menschen, die ich unterwegs sah, lösten Heiterkeitsstürme bei mir aus. - Ich war ein "Holy-Ghost-Junkie".
Nach der Versammlung kippte ich aber noch ein bis zwei halbe Liter Weizenbier in mich hinein und setzte mich vor die Glotze, um "von der Salbung runterzukommen", weil ich ja am nächsten Morgen wieder auf der Bühne stehen musste. Ich brauchte meinem Schlaf dringend, denn Konferenzen sind sehr anstrengend für Lobpreisleiter.

Montag, 18. Mai 2009

Depressionstest

Krankheitseinsicht ist überhaupt erst die Basis für eine erfolgversprechende Therapie.
Ohne die Anerkennung meiner Symptome als ernsthafte psychische Störung, gibt es weder für Seelsorger noch Therapeuten eine Arbeitsgrundlage. Jahrelang habe ich meine Depressionskrankheit geleugnet, obwohl mich verschiedene Hausärzte mehrfach darauf angesprochen hatten. "Ich bin ein Mann des Glaubens", sagte ich mir innerlich dabei. "Die wollen mich doch nur vom Glauben abbringen, auf den ich alle meine Hoffnung setze. Schließlich bin ich Ältester, Bibellehrer und Lobpreisleiter! Was wäre das denn ein Zeugnis für die Kraft und Hilfe Gottes, wenn ich ärztliche Hilfe in Anspruch nähme? Ich wäre als Prediger dann doch völlig unglaubwürdig"
So oder ähnlich predigte mir mein innerer Kritiker Jahrzehntelang!

Wer war dieser innere Kritiker eigentlich?