Dienstag, 12. Mai 2015

Was mir zur Zeit hilft - Teil 6 (Sport u. Lesen)

Als Depressivem fiel es mir natürlich zu Beginn sehr schwer mit einem regelmäßigen Fitness-Training zu beginnen, aber meine Frau half mir dabei - zu zweit ist es nicht so schwer sich aufzuraffen - und ich schrieb mich in der Fitness-Factory ein, einem Fitness-Center in der Nähe.

Zu Beginn waren wir nur ein- bis zweimal in der Woche da, aber nachdem ich (nach einigen Jahren) entdeckte, was für ein gutes Körpergefühl man nach so einer Stunde Training entwickelt, musste ich mich nicht mehr überwinden sondern steigerte mein Programm auf regelmäßig dreimal pro Woche.
Dieses positive Körpergefühl und die angenehme Entspannung hielt nämlich auch noch Stunden nach dem Training an, so daß ich wenigstens mal einen Abend lang Pause von meiner Angststörung und den Depressionen hatte, denn meine Seele entspannt sich nach dem Training immer mit! ;-)

Und dann brauchte ich auch irgendwann die Motivation meiner Frau nicht mehr sondern ging auch allein zum Training - ich war regelrecht süchtig nach der anschließenden körperlichen Erschöpfung, der Entspannung und dem Gefühl etwas Gutes für meinen Körper getan zu haben!
Wenn es mir sehr schlecht ging und ich wie im Schraubstock meiner Angst und Depression festhing, so daß ich das Gefühl hatte wie in einer Hölle gequält zu werden, ließen diese unangenehmen Zustände meist schon nach einer halben Stunde nach und lösten sich langsam gegen Ende des Trainings auf.

Zu Anfang dachte ich noch oft: Diesmal ist alles einfach zu schlimm, diesmal wird dir auch das Training nicht helfen, aber es ging mir eigentlich jedesmal besser und ich konnte den Teufelskreis der negativen Empfindungen für einige Stunden durchbrechen. ERHOLUNG!
Manchmal ließ sich die Entspannung sogar noch für den nächsten Tag konservieren, besonders wenn ich nach dem Training noch in der Sauna schwitzte und nach der eiskalten Dusche auf der Saunaliege 15 Minuten weiter entspannte.

Lesen.

Ein weiter Punkt in meinem seelischen Entspannungskurs besteht darin daß ich seit längerem wieder dicke Romane lese. Meistens noch so eine halbe Stunde oder länger vor dem Schlafengehen oder auch nachmittags im Garten.
Wieder half mir meine liebe Frau dabei mir zu "erlauben" einfach nur Unterhaltungslektüre zu lesen, denn ich war irgendwie der Meinung daß das Zeitverschwendung wäre und ich gefälligst etwas "hochwertiges" zu lesen hätte, daß mich weiterbildet, kulturell wertvoll ist oder mich sogar im Glauben voran bringt wie christliche Sachbücher oder die Bibel. - Immer trieb mich irgendeine "innere Peitsche" zu Leistungen an!

Und lesen hilft mir auf andere Gedanken zu kommen, mich von den kreisenden depressiven Gedanken zu lösen und mal eben in die Welt des Romans "abzutauchen".
Zeitunglesen dagegen hat mich nie sonderlich erbaut sondern war stehts Brennstoff für meine Ängste! Gerade dieses Abtauchen in eine andere Realität empfinde ich als wohltuend.

Selbst Bibellesen hat mir häufig nicht gut getan, weil die Bibel mir auch immer wieder die Maßstäbe Gottes vor Augen stellt und ich mich im Spiegel der göttlichen Wahrheit als absolut erbärmlich, unvollkommen, unheilig und sündig wahrgenommen habe.
Ich schaute halt immer durch die Brille meiner Ängste und Depressionen in diesen Spiegel der Wahrheit und die ermutigenden, tröstenden und heilenden Gedanken prallten irgendwie an diesem inneren Bild meiner Unvollkommenheit ab!

Das ändert sich gottseidank schon seit geraumer Zeit, weil ich mehr und mehr die vielen Bibelstellen über die Gnade Gottes wahrnehme und mich der heilige Geist immer wieder darauf hinweist, daß es nicht meine eigene Gerechtigkeit ist, die mich vor Gott bestehen lässt, sondern allein die Gerechtigkeit von Jesus Christus - das neue Testament ist voll von dieser Wahrheit - LASSEN WIR ES INNERLICH ZU!
Röm 5,17+18 Denn wenn infolge des Sündenfalles des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wieviel mehr werden die, welche den Überfluß der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!        
Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte - so führt auch das gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung.(Schlachterbibel 1951)
GOTT SEI DANK!!!

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